Ernährungsberatung für Harnsteinpatienten

 

Die Harnsteinerkrankung zählt wie der Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Bluthochdruck, Arteriosklerose, manche Darmerkrankungen sowie Karies zu den Zivilisationskrankheiten, die nachweislich ernährungsabhängig weltweit in erschreckendem Ausmaß zunehmen. Die Ernährung unserer modernen Industriegesellschaft zeichnet sich durch eine Armut an Ballaststoffen, verbunden mit Überkonsum von tierischem Eiweiß, tierischen Fetten, isolierten Zucker, Kochsalz und alkoholischen Getränken aus. Durch eine Umstellung Ihres Speiseplanes auf Vollwertkost-Produkte kann nicht nur eine Neubildung von Harnsteinen wirksam vorgebeugt sondern auch das erhöhte. Risiko für die anderen Zivilisationskrankheiten gesenkt werden. Falls Ihr Organismus an eine ballaststoff- und frischkostarme Ernährung gewöhnt ist, kann die Umstellung auf Vollkornprodukte und rohe Salate (Frischkost) bei Magen- und Darmempfindlichkeit vorübergehend zu Unverträglichkeiten führen. Derartige Probleme verschwinden aber in kurzer Zeit, wenn die ungewohnte Kost gründlich und lange gekaut wird und isolierter Zucker ganz aus dem Speiseplan gestrichen werden. Die Ernährungsumstellung sollten Sie als eine Basismaßnahme zur Erhaltung Ihrer Gesundheit betrachten, die Ihnen evtl. eine langfristige Einnahme von Medikamenten ersparen kann. Falls Sie übergewichtig sind, sollten Sie eine Gewichtsreduktion möglichst ohne Fasten-Diäten anstreben (Normalgewicht in kg: Körpergröße in cm - 100). Die Vollwertkost-Ernährung ist hierfür die beste Voraussetzung! Es sollte jedoch nicht verschwiegen werden, daß auch bei konsequenter Ernährungsumstellung eine Harnsteinneubildung nicht immer verhindert werden kann. Auch Ihr behandelnder Arzt kann nicht voraussagen, ob die Ernährungsumstellung alleine bei Ihnen zum gewünschten Erfolg führt. Ihr Arzt kann durch laborchemische Untersuchungen im 24-Stunden-Sammelurin erkennen, ob die Ausscheidung steinfördernder Stoffe im Urin (z.B. Kalzium, Harnsäure) sowie die Ausscheidung steinhemmender Stoffe (z.B. Zitronensäure) nach Ernährungsumstellung günstig beeinflußt wird. Ihr Arzt kann an Hand dieser im Harn bestimmten Laborwerte beurteilen, ob Sie zusätzlich Medikamente zur Vorbeugung Ihrer Harnsteinerkrankung einnehmen müssen.

 

 

 

Harnsäure-Stein Ernährungsempfehlungen

 

Wichtigste Maßnahmen:

1.         Die tägliche Trinkmenge sollte mind. 2 Liter betragen.

Wichtig: Gleichmäßig Verteilung der Trinkmenge über den Tag.

Unmittelbar vor der Nachtruhe noch ¼ Liter trinken.

2.                  Unabhängig von der Jahreszeit und körperlichen Aktivitäten sollten in 24 Stunden mindestens 2

Liter Urin ausgeschieden werden.

 

Sehr empfehlenswert: Alkalisierende Getränke:

1.         Kräuter-, Früchte und urologische Arzneitees (z.B. Nierentees 2000)

2.         Ungezuckerte Fruchtsäfte, (Zitrone, Orange, Grapefrucht, Ananas, Tomate)

3.         Mineralwasser ( Bikarbonatgehalt mindestens 1000mg/l)

 

Weniger empfehlenswert:

1.         Mineralwasser (Säuglinge) (Bikarbonatgehalt unter 600mg/l)

2.         Alkoholische Getränke (Bier, Wein, etc.)

3.         Bohnenkaffee

4.         Cola-Getränke, Limonaden

5.         Fleisch insbesondere Innereien ( Leber, Niere, Bries, )

Fisch: Hering, ;Makrele, Forelle, Sardine, Thunfisch, Muscheln

6.         Hülsenfrüchte: Weiße Bohnen. Linsen,

7.         Schalenfrüchte: Erdnüsse!

 

Bei Übergewicht sollte unbedingt eine Gewichtsreduktion ohne Fasten-Diäten angestrebt werden (Normalgewicht: Körpergröße in cm - 100)!

 

 

 

Zystin-Stein Ernährungsempfehlungen

 

Die Zystinsteinerkrankung wird durch eine angeborene Stoffwechselerkrankung hervorgerufen, wobei die Niere zuviel Zystin ausscheiden. Der extrem hohe Zystingehalt im Urin führt zur Zystinkristall-und Zystinsteinbildung. Das Risiko der Zystinsteinbildung kann deutlich gesenkt werden, wenn der Zystingehalt durch hohe Urinausscheidung abnimmt (Verdünnungseffekt.) Zusätzlich kann durch alkalisierende Maßnahmen die Zystinsteinbildung teilweise verhindert werden.

 

Wichtigste Maßnahmen:

1.         Die tägliche Trinkmenge muß gesteigert werden, daß mind. 3 Liter in 24 Stunden ausgeschieden

werden.

2.                  Auf eine kochsalzarme Ernährung (höchstens 3g Kochsalz / Tag) ist besonders zu achten,

da hierdurch die Zystinausscheidung im Urin wirksam gesenkt werden kann .

 

Besondere Empfehlungen: Alkalisierende Getränke

1.         Kräuter-,Früchte,-und urologische Arzneitees (z.B.: Nierentee 2000)

2.         Mineralwasser (Bikarbonat über 1500 mg/l-Natriumgehalt unter 500mg/l)

3.         Ungezuckerte Fruchtsäfte (Zitrone,Orange, Tomate,Grapefrucht, Ananas)

 

Nicht empfehlenswert:

1.         Alkoholische Getränke,(Bier, Wein,etc.)

2.         Cola-Getränke-Limonaden

3.         Gezuckerte Fruchtsäfte

 

Leider kann selbst bei konsequenter Einhaltung der gegebenen Empfehlungen eine Zystinsteinneubildung meistens nicht verhindert werden. Wichtig ist daher die zusätzliche und regelmäßige Einnahme der von Ihrem Arzt verordneten Medikamente.

 

 

 

Infekt –Stein (Struvit) Ernährungsempfehlungen

 

Ursache für die Struvitbildung ist die chronische Harninfektion mit harnspaltenden Bakterien. Wichigste Maßnahme ist daher die Infektsanierung durch Antibiotika-Behandlung. Gleichzeit muß die komplette Steinsanierung erreicht werden. Diese ist häufig schwierig und langwierig, da es sich um größere Steine bzw. Ausgußsteine handelt.

 

Empfehlenswert:

1.         Kräuter-,Früchte-,und urologische Arneitees (z.B. Nierensteintee 2000)

2.         Mineralwasser (Säuglinge) (Bikarbonatgehalt unter 600 mg/l)

3.         Ungezuckerte Fruchtsäfte (Schwarze Johannisbeere, Apfel, Aprikose, Kirsche

 

Nicht empfehlenswert: Alkalisierende Getränke

1.         Mineralwasser (Bikarbonatgbehalt über 1000 mg/l)

2.         Fruchtsäfte (Zitrone, Orange, Grapfrucht, Ananas, Tomate)

 

Nach abgeschlossener Behandlung (Steinfreiheit und Infektionsfeiheit) sollte der Harn nicht mehr angesäuert werden.

 

 

 

Kalziumoxalat-und Kalziumphosphat-Stein Ernährungsempfehlungen

 

Wichtige Maßnahmen :

1.         Die tägliche Trinkmenge sollte mind. 2 Liter betragen.

Wichtig: Gleichmäßige Trinkmenge über den Tag. Unmittelbar vor der Nachtruhe noch ¼ Liter trinken.

2.         Unabhängig von der Jahreszeit unde körperlichen Aktivität sollten in 24 Stunden mindesten

2 Liter Urin ausgeschieden werden.

 

Sehr empfehlenswert: Alkalisierende Getränke

1.         Kräuter-, Früchte-,und urologische Arzneitees (z.B Nierentees 2000).

Der Kalziumgehalt des Trinkwassers (Härtegrad) spielt keine Rolle

2.         Mineralwasser (Kalzium bis 200 mg/l, je weniger, desto besser

- Natrium, je weniger, desto besser-Bikarbonat über 600 mg/l)

3.         Ungezuckerte Fruchtsäfte (Zitrone, Orange, Grapfrucht, Ananas, Tomate)

 

Weniger empfehlenswert:

1.         Alkoholische Getränke (z.B. Bier, Wein, ect.)

2.         Schwarzer Tee

3.         Bohnenkaffee

4.         Cola-Getränke-Limonaden

5.         Kakaoprodukte

6.         Mangold, Rhabarber, Spinat, Rote Bete

 

Bei Übergewicht sollte unbedingt eine Gewichtsreduktion ohne Fasten-Diäten angestrebt werden

(Normalgewicht : Körpergröße in cm - 100 cm.)