Hilfeee!!! Zeckeeen!
Der
Begriff Massenhysterie erlangt völlig neue Dimensionen. In den Medien fast täglich,
teils inkompetent und sensationslüstern hochgespielt sind Patienten oft
psychisch völlig am Ende, wenn sie bei der abendlichen Körperpflege plötzlich
und unerwartet, am eigenen Leibe sozusagen, einen meist weniger mit dem roten
Lebenssafte seine Wirtes vollgesogenen Achtfüßer entdecken. Psychisch am Ende
ist auch der Arzt, der eigentlich seinen NOTDIENST versieht und dann mitten in
der Nacht zum x-ten Mal aus seinem wohlverdienten Schlaf gerissen wird wegen,
schnödem „Zeckenalarm“.
Zu
den fachlichen Aspekten möchte ich hier keine Stellung nehmen, die können Sie
auf den Seiten der Firma Baxter viel besser nachlesen.
Bei
einem Zeckenbiß sollten Sie dennoch folgende Hinweise
beachten:
- Im
Volksmund heißt es „Der Holzbock hat ein Linksgewinde“. Der
Allgemeinmediziner weiß: Das stimmt! Soll heißen--> Die Zecke muß von kundiger Hand baldigst (!) entfernt werden!
Selbstentfernungsversuche enden für die Zecke meist tödlich und Reste des
Beißwerkzeuges bleiben in der Haut stecken. Das führt zu unangenehmen
Entfernungsversuchen durch den Hausarzt und letztlich entwickelt sich doch
eine leichte Wundinfektion. Das ist nicht schön!
- Der
Gebrauch der so genannten Zeckenzange ist zwar in der neueren Literatur
umstritten, ich persönlich habe aber damit beste Erfahrungen gemacht und
stets auch kleine Zecken restlos entfernt. Die Investition lohnt sich
also.
- Man soll
auch selbst noch für eine Zeit von 3 Wochen den Zeckenbiß
im Auge behalten. Das Erythema migrans kann noch
Wochen nach dem Biß auftreten. Bei flächiger
rötlich-blauer Färbung um den Biß herum (so
genannte „Wanderröte“), teils sogar großflächig - immer Hausarzt
aufsuchen.
- Nie
vergessen! Auch wer die „Zeckenimpfung“ hat kann sich eine Borreliose zuziehen. Die Zeckenimpfung wirkt nur gegen
die Frühsommermeningoenzephalitis (FSME).
Deshalb auch bei geimpften Personen nach Zeckenbiß
immer auf die Wanderröte achten oder am nächsten Werktag zum Arzt!